Das Pressearchiv. Zeitungsartikel und Erwähnung des Vereins in den Medien.
Im Oberberger Lädle werden neuerdings auch Bücherfreunde fündig. Inhaber Olaf Holzer hat dort Anfang des Jahres ein Büchertauschregal aufgestellt, das in bewährter Weise vom Förderverein Stadtbibliothek bestückt wird.
„Das Konzept kommt gut an", freut sich Sylvia Gohle vom Förderverein., „Wenn ich in Sachsenhausen vorbeischaue, entdecke ich jedes Mal neue Bücher. Das wünsche ich mir in Burgberg auch!" Als nächstes sei Hürben an der Reihe, so die Stadträtin. Das interaktive Büchertauschregal fügt sich ins Lädle gut ein. In einem hybriden Modell - stundenweise mit Verkaufspersonal, 24/7 in Selbstbedienung - bietet es eine moderne Nahversorgung für Burgberg. Aktuell warten dort auch österliche Produkte auf die Kundschaft.
Um Laden und Angebot noch stärker an den Kundenwünschen zu orientieren, hat Olaf Holzer zwei Umfragen durchgeführt. Zu den Ergebnissen zählt ein Verkaufsregal mit günstigeren Produkten:,,So ist für jeden Geldbeutel was dabei". Geplant ist zudem ein Bänkle vor der Tür, wo man die Sonne genießen und sich treffen kann.
[Foto Stadt Giengen. Artikel Pressehaus]
Erschienen 2022
Von der Gründung des Fördervereins an bin ich Mitglied und stolz darauf, dass die für mich wichtige kulturelle Einrichtung einer Stadtbücherei bei ca. 20.000 Einwohnern durch unsere Initiative und Tätigkeit erhalten bleiben konnte. Hier ein kleiner Abriss der bisherigen Geschichte.
Man traute seinen Augen nicht: Im Frühjahr 2004 stand in der Zeitung, man wolle aus Sparsamkeitsgründen die Stadtbibliothek schließen! Konnte das bei ca. 20.000 Einwohnern wirklich wahr sein? Das ging in viele Köpfe nicht hinein, egal ob Nutzer der Bücherei oder (noch) nicht. Die Empörung war so groß, dass einige Bürger sich zu Gegenmaßnahmen entschlossen. Auf Betreiben einiger Personen wurde schließlich die Gründung eines Fördervereins angeregt. In der Stadtbücherei in der Grabenschule konnten sich Gegner einer Schließung in eine Liste eintragen und ihre Bereitschaft dokumentieren, einem Förderverein beizutreten.
Die Gründungsversammlung für den „Förderverein der Stadtbibliothek Giengen/Brenz e.V.“ fand dann am 25. März 2004 im Gasthof „Schlüssel“ in der unteren Marktstraße statt. Was bei der Gründung eines Fördervereins alles beachtet werden muss, von Rechten und Pflichten über Finanzfragen bis hin zur Formulierung von Satzungen, wurde zuvor von entsprechenden Fachleuten erarbeitet und den anwesenden Gründungsmitgliedern ausführlich erläutert. Die Satzung wurde einstimmig beschlossen.
Wesentliche Bestimmungen waren „… die ehrenamtliche Tätigkeit in den Vereinsämtern, die ideelle und finanzielle Förderung der Stadtbibliothek durch Beschaffung von Mitteln durch Beiträge, Spenden sowie durch Veranstaltungen, die der Werbung für den geförderten Zweck dienen… Die Mitglieder erhalten keine Gewinnanteile, auch keine sonstigen Zuwendungen aus den Mitteln des Vereins…“
Das Vorstandsteam wurde von den 21 stimmberechtigten Anwesenden, unter ihnen der damalige OB Clemens Stahl und die Leiterin des Kulturamtes, Uta Singer, jeweils einstimmig gewählt: Wiltraut Haug und Hartmut Gräter sowie Dr. Hans-Helmut Jahn, der als Kassier den Vorstand des Vereins komplettierte.
Bereits ein Jahr später gab es den ersten personellen Wechsel, Karin Ardelean folgte auf Hartmut Gräter. 2007 schied sie aus dem Vorstand wieder aus, ihre Funktion übernahm Sylvia Gohle, Gründungsmitglied und von Anfang an aktiv dabei. 2008 wechselte der Vorsitz von Wiltraut Haug zu Ulrich Haug. Im Jahr 2016 stellte sich die Frage nach der weiteren Existenz des Vereins, da das Ehepaar Haug aus privaten Gründen nicht mehr zur Verfügung stand. Doch die Mitglieder- versammlung war einstimmig für die Weiterführung des Vereins und wählte Sylvia Gohle, Dr. Hans-Helmut Jahn und Tilman Kreh zum neuen Vorstand. Nach langen Jahren der personellen Kontinuität erfolgte der letzte Wechsel im Februar des Jahres 2020. Elke Fleischle, ebenfalls Gründungsmitglied, übernahm das Amt der Kassiererin von Dr. Hans- Helmut Jahn.
Worin bestand nun die „Arbeit“ des Vereins?
Das oberste Ziel war, die Stadtbücherei für eine Leserschaft jeder Altersgruppe zu erhalten – und damit auch die Arbeitsplätze des Bücherei-Personals. In Absprache mit der Bibliotheksleitung half man beim Büchereinsortieren (man lernt das ABC ganz neu kennen…), beim Einbinden von neuen Büchern usw. Außerdem konnte die Bücherei nun durch aktive Hilfe des Vereins auch samstags für 2 Stunden geöffnet werden.
Natürlich reichte das allein nicht, auch nicht durch die Mitgliedsbeiträge, den Geldmangel der Bücherei zu beheben. Es waren schon noch andere Tätigkeiten erforderlich, um die Vorgaben der Stadt zu erfüllen. Die ehrenamtlichen Tätigkeiten der Mitglieder wurden von der Stadt nach Stunden vergütet, indem es der Bücherei „gutgeschrieben“ wurde und sie damit wieder Anschaffungen tätigen konnte.
Mit mehreren Aktionen brachte sich der Verein in das Bewusstsein der Öffentlichkeit. Auf Vorschlag der Leiterin der Bücherei, Daniela Galter, beteiligte man sich am „Welttag des Buches“ mit einer Leseaktion. Bei der Leistungsschau von Handel und Gewerbe und beim Tag der offenen Tür konnte in der Bücherei mit dem Verkauf von Kaffee und Kuchen das Vereinskonto aufgestockt werden. Der nach der Gründung rund 100 Personen zählende Verein hatte laut Vorstand „seine Hausaufgaben gemacht“, nun hieß es, bei der Stange zu bleiben.
In den folgenden Jahren nutzte der Verein jede Gelegenheit, um mit seinem Tun zum Erhalt der Bücherei beizutragen: Großflächige Fensterbeschriftung, Infokasten über Bücher-Neuerscheinungen außen an der Hauswand, Bücherflohmarkt u.a. beim Bergbad und Steiff- Sommer, Internet-Anschluss, Hörbücher für Erwachsene, Bücher in Großdruck, DVD-Abteilung, Bewirtung beim Kunsthandwerkermarkt, Finanzierung von Spielmatten und Figuren für die Kinder-Schachkurse im Obergeschoss der Grabenschule.
Ab 2009 konnten nach langjährigem Leerstand im Ladenlokal in der Memminger Torstraße die Räume im EG unentgeltlich für einen ständigen Bücherflohmarkt genutzt werden. Dank der Hilfe von einigen Mitgliedern beim Transport von Bücherkisten und anschließender Wintereinlagerung der Bücher bei Familie Jahn, wurden von Mai bis Oktober regelmäßig an einem Samstag gebrauchte Bücher und Medien verkauft. Im Jahr 2014 wurde das Gebäude dann verkauft und der Förderverein musste sich von Zweidrittel seines Buchbestandes trennen, da man derzeit keine geeigneten Räumlichkeiten fand. Der Rest der gut erhaltenen Bücher konnte wieder im Winterquartier eingelagert werden.
Bei der Mitgliederversammlung 2015 konnte Ulrich Haug berichten, dass der Verein noch ca. 50 zahlende Mitglieder hat und dass zwei der drei gesteckten Ziele seit der Gründung erreicht werden konnten: die Bibliothek zu erhalten und zu fördern, d.h. der Bestand der Bücherei war nicht mehr gefährdet und Verwaltung und Gemeinderat stellten die Existenz nicht mehr in Frage.
Im Mai 2017 fand der Förderverein in der Lederstraße ein neues Ladendomizil, welches die Hauseigentümerin uns unentgeltlich überlassen hatte. Leider wurde 2019 auch dieses Haus verkauft und die neuen Eigentümer gewährten dem Verein noch eine Frist von einem halben Jahr, da das Haus umgebaut werden sollte. Durch Unterstützung der Stadt, insbesondere den Mitarbeitern des Bauhofs, konnte der komplette Medien- und Regalbestand in ein leer stehendes Ladengeschäft in der Marktstraße umziehen. Die Stadt hatte das Gebäude erst kurz zuvor erworben und stellte es dem Förderverein zur unentgeltlichen Nutzung für seinen ständigen Flohmarkt zur Verfügung.
Der Verein ist der Stadt sehr dankbar, dass das Gebäudemanagement dafür gesorgt hat, dass die stillgelegten Stromleitungen erneuert wurden und somit Licht und Steckdosen im Verkaufsraum und in den Schaufenstern vorhanden sind.
Die Vorstandschaft, insbesondere Sylvia Gohle, bemühte sich indessen um weitere Regale aus Haushaltsauflösungen; sogar ein Sofa und ein Sessel wurden zum behaglichen Schmökern gespendet. Und wieder galt es, die laufend gebrachten Bücher, Spiele, Musik und DVDs zu ordnen und einzuräumen und beim Verkauf erneut ehrenamtlich präsent zu sein. Im Mai 2020 konnte so erstmals der Bücherflohladen in der Marktstraße geöffnet werden.
Durch Initiative von Sylvia Gohle entstand das "Büchertauschregal", das im Spätsommer 2021 eröffnet werden konnte. Es befindet sich im Vorraum des Integrationsbüros in der Marktstraße und ist zu deren Öffnungszeiten für alle Bürger frei zugänglich.
Inzwischen ist das Jahr 2021 Vergangenheit - und allen Unkenrufen zum Trotz gibt es den Verein immer noch, fast möchte man sagen, angenommener als je zuvor, zumindest was die Bücherspenden und den Verkauf angeht. Ganz am Rande bemerkt, kommt der Erfolg auch von der Sorgfalt, mit der die Spenden ausgesucht und behandelt werden, denn es werden nur Dinge angenommen, die tadellos sauber und nicht beschädigt sind. In dieser unsäglichen Coronazeit haben die gespendeten Bücher, Spiele, CDs und Kassetten sogar im Hintergrund eine „Quarantänezeit“, ehe sie, nach Sachgruppen getrennt, in die Regale kommen. Maskenpflicht und Händedesinfektion sowie ein gesteuerter Einlass von Besuchern erlauben es bis jetzt, an den wöchentlichen Verkaufssamstagen den Laden weiterhin zu öffnen. Man könnte nun meinen, der Laden sei vom Ergebnis her ein Selbstläufer - so ist das wohl nicht, denn der Erfolg ist nur dem großen Fleiß und unerschütterlichen Optimismus der Vorstandschaft und ihren Helfern und nicht zuletzt auch der Anerkennung und Hilfe seitens der Stadt zu verdanken.
Und der städtischen Einrichtung, nämlich der Stadtbibliothek, kommt der Erlös aus Mitgliedsbeiträgen und dem Bücherverkauf von jährlich ca. 2.000 €, ab 2020 durchschnittlich 3.000 €, immer noch gemäß den Gründungsstatuten zugute, wobei – das Beste zum Schluss: Die Bücherei konnte nach jahrzehntelangem Dornröschenschlaf ebenfalls in die Marktstraße umziehen, in einen von der Stadt sehr schön, und großzügig ausgestatteten Raum mit kleinem Aufzug – vielleicht auch ein kleines bisschen durch die umtriebige Unterstützung durch den Förderverein.
Am Samstag, den 23. Mai war es soweit: Nach Umziehen und Einräumen vieler interessanter Bücher konnte der Förderverein Stadtbibliothek Giengen e. V. am Vormittag seinen beliebten Bücherflohladen wieder eröffnen. Zu finden ist er nun in der Marktstraße 29. „Es gab zahlreiche Spenden, für die wir sehr dankbar sind“, freute sich Sylvia Gohle als Vorsitzende des Fördervereins. „Dazu gehört auch die Zeit unserer Helferinnen und Helfer: In rein ehrenamtlicher Tätigkeit wurden Regale aufgebaut, Bücher sortiert und eingeräumt, die Schaufenster dekoriert und vieles mehr. Spaß hat’s gemacht – und wir sind stolz aufs Ergebnis!“
Sylvia Gohle bedankte sich bei dieser Gelegenheit herzlich bei der Stadt Giengen, die dem Verein die Räume unentgeltlich überlässt. Auch an Unterstützung habe es die Verwaltung nicht mangeln lassen: „Insbesondere Herr Jürgen Roth vom Gebäudemanagement hat sich stark eingesetzt!“ Oberbürgermeister Dieter Henle vernahm das gerne und gratulierte den Verantwortlichen zum gelungenen Projekt: „Hier gibt’s wirklich tolle Bücher in sehr ansprechender Umgebung. Zudem dient jeder Einkauf einem guten Zweck... Was will man mehr?“ Wie bisher kommt der Umsatz der Stadtbibliothek Giengen zur Medienbeschaffung zugute: Ab dem Spätherbst soll sie die Leselustigen nur einige Häuser weiter, in der Marktstraße 41, begeistern.
In der Marktstraße 29 dagegen gibt’s Bücher zu Flohmarktpreisen für alle Altersgruppen und jeden Geschmack: Bilder-, Kinder- und Jugendbücher, klassische Literatur, Romane, Krimis, Reise- und Mundartlektüre, Biographien, historische Romane und Fachbücher – zum Beispiel über Kochen und Backen, Gesundheit, Tiere oder die Region. Ganz neu im Sortiment ist ein kleines Antiquariat. Die Öffnungstage des Bücherflohladens in der Marktstraße 29 werden in der Presse und im Laden bekanntgegeben. Fest geplant sind bereits der 6. Juni, 20. Juni und 11. Juli 2020 – jeweils von 9:30 Uhr bis 12:30 Uhr.
Bild unten (v. l.): Silvia Gohle (Vorsitzende des Fördervereins Stadtbibliothek Giengen e. V.), Monika Tepper, Angelika Jahn und Rosemarie Ruoß freuen sich über die Neueröffnung des Bücherflohladens in der Marktstraße 29. Zum Vorstandsteam zählen auch Tilmann Kreh und Elke Fleischle.
Artikel von der Stadt Giengen
Die Stadt Giengen überlässt uns vorübergehend das leerstehende Gebäude Marktstraße 29, ehemals Sport Jentschke. Dies war die Meldung in der Heidenheimer Zeitung vom 20.12.2019
Zusammen mit Inge Stoch und Udo Fehrle besuchte damals Claudia Sünder auch den Bücherflohladen. Dies ist der Zeitungsauaschnitt.
Am 16. Mai 2009 wurde der erste Bücherflohladen in der Memminger-Tor-Straße eröffnet. Im ehemaligen Ladengeschäft von Spielwaren Honold.